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Endometriose

Ciesla Frauenarzt Endometriose

Die Erkrankung

Endometriose ist eine häufige Erkrankung. Nach Schätzungen erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 40 000 Frauen daran. Bei ihnen wächst die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle, etwa im Bauchraum, Eierstock oder Eileiter, seltener an Blase oder Darm. Diese Endometriose-Herde können sich vergrößern und ausbreiten. Sie sind aber gutartig.

Wie die Schleimhaut in der Gebärmutter unterliegen sie den monatlichen hormonellen Veränderungen: Sie wachsen heran und werden wieder abgestoßen. Allerdings kann die abgelöste Schleimhaut nicht wie bei der Monatsblutung über die Scheide abfließen, sondern bleibt im Körper. Dies kann zu Entzündungen, Verwachsungen und Schmerzen führen.

Unter anderem bilden sich blutgefüllte Hohlräume im Eierstock (s.g. Chocoladenzysten). Manchmal können betroffene Organe dadurch nicht mehr richtig arbeiten. Weshalb sich überhaupt Endometriose-Herde bilden und warum einige starke und andere kaum Beschwerden verursachen, ist bislang nicht vollständig geklärt.

 

Symptome

Die Beschwerden beginnen meist im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, oft auch schon mit der ersten Monatsblutung. Wie sich eine Endometriose zeigt, ist von Frau zu Frau verschieden. Viele haben keine oder nur geringe Beschwerden. Andere sind durch starke Schmerzen so beeinträchtigt, dass sie ihrer Arbeit oder ihrem Alltag kaum nachgehen können.

  • Anzeichen für eine Endometriose sind zum Beispiel:
  • starke Schmerzen während der Monatsblutung
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder danach
  • Schmerzen oder Blutungen, während der Blase- oder Darmentleerung
  • unerfüllter Kinderwunsch
  • verstärkte oder verlängerte Monatsblutungen
  • Unterbauchschmerzen, die von der Menstruation unabhängig sind und sehr heftig sein können

Die Anzeichen können auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Bis klar ist, dass eine Endometriose vorliegt, vergehen nicht selten 10 Jahre. Einige Frauen suchen ärztlichen Rat, weil sie nicht schwanger werden. Die Krankheit wird dann des Öfteren zufällig festgestellt.

Die Behandlung

Endometriose ist eine dauerhafte Krankheit. Sie kann nur in Einzelfällen geheilt werden. Die Beschwerden verschwinden normalerweise nach dem Erreichen der Wechseljahre von selbst.

Wenn Sie keine Beschwerden haben, kein unerfüllter Kinderwunsch besteht und alle Organe normal funktionieren, ist eine Behandlung nicht nötig.

Es gibt mehrere wirksame Behandlungsmöglichkeiten. Welche Behandlung für Sie in Frage kommt, richtet sich nach Ihren Beschwerden und Ihrer Lebenssituation. Da die Endometriose häufig wiederkehrt, sind oft wiederholte Behandlungen notwendig.

Mit einer Operation lassen sich Endometriose-Herde häufig beseitigen. Die Schmerzen nehmen dadurch bei den meisten Frauen nachweislich ab. In der Regel erhalten Sie dafür eine Bauchspiegelung: Durch kleine Schnitte werden ein optisches System mit einer Kamera und Instrumente in den Bauchraum eingeführt, um die Herde zu entfernen.

Möglicherweise können für Sie auch Hormone in Frage kommen. Dafür eignen sich beispielsweise Gelbkörperhormone. Auch eine Antibaby-Pille kann zum Einsatz kommen. Allerdings ist die „Pille“ in Deutschland nicht zur Behandlung der Endometriose zugelassen. Hormone können Beschwerden lindern, indem sie die Monatsblutungen schwächen oder für längere Zeit unterdrücken. Dadurch werden auch die Endometriose-Herde ruhig gestellt. Erkundigen Sie sich vor der Einnahme nach den Nebenwirkungen sowie den Vor- und Nachteilen der Hormone.

Es gibt wissenschaftliche Belege, dass eine Behandlung mit Hormonen die Fruchtbarkeit nicht verbessert. Bei unerfülltem Kinderwunsch kann ein operatives Entfernen der Endometriose-Herde die Aussicht auf eine Schwangerschaft erhöhen. Sollten Sie dennoch nicht schwanger werden, kann eine Kinderwunschbehandlung helfen, etwa eine künstliche Befruchtung. Bei vielen erkrankten Frauen lässt sich damit eine Schwangerschaft erreichen.

Bei Endometriose kommen oft Schmerzmittel zum Einsatz. Allerdings wurden keine aussagekräftigen Studien gefunden, die zeigen, wie wirksam sie bei Schmerzen durch Endometriose sind. Je nach Bedarf können Sie eine fachärztliche Schmerzbehandlung sowie seelische und soziale Unterstützung erhalten. Nach einer großen Endometriose-Operation oder bei dauerhaften Schmerzen ist häufig eine medizinische Rehabilitation („Reha“) empfehlenswert.